DNGfK-Seminar: Startschuss für neues BGM-Fortbildungssystem
Wie lässt sich Gesundheitskompetenz von Patienten gezielt stärken? Wie können Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen ihre Umgebung daraufhin ausrichten? Welche Ansätze gibt es und wie können wir sie gemeinsam vorantreiben? Das diskutierten die Teilnehmer unseres interaktiven Seminars, das wir in Kooperation mit dem Deutschen Netzwerks Gesundheitskompetenz (DNGK) am 23. September 2019 in Hamburg ausgerichtet haben.
Ein Thema stellte sich als besonders wichtig für die Einrichtungen heraus – die Entwicklung eines modularen Fortbildungssystems für Betriebliches Gesundheitsmanagement, das auch die Förderung der organisationalen Gesundheitskompetenz integriert. Die Teilnehmer arbeiteten in Kleingruppen Hürden und Treiber heraus und diskutierten, welche Punkte ihnen besonders wichtig sind: zusätzlichen Personalaufwand gering halten und klare Ansprechpartner für das BGM, ein Zertifikat zur Vermarktung des Angebots gegenüber Arbeitnehmern sowie mehr Anleitung bei der internen Kommunikation der Maßnahmen. Der erste Schritt zur Umsetzung ist bereits getan. „Wir haben die Rückmeldungen der Teilnehmer in unser Konzept aufgenommen und verhandeln nun exklusive Kooperations- und Fördermöglichkeiten für unsere Mitglieder“, berichtete Dipl. Med. Olaf Haberecht, Vorstandsvorsitzender des DNGfK, im Nachgang der Veranstaltung. Wie die Gespräche weitergehen, erfahren Sie über unseren Newsletter.
Bewährte Strategien zur Verankerung von Gesundheitskompetenz
Einen Überblick über bewährte Ansätze zur Stärkung der Gesundheitskompetenz gaben auch die eingeladenen Experten. „Wie gut sich ein Mensch in den Institutionen des Gesundheitswesens zurechtfindet, hängt nicht nur von persönlichen und situativen Determinanten ab. Auch soziale und umweltbezogene Faktoren spielen eine Rolle“, erklärte Prof. Eva Maria Bitzer, Vorstandsmitglied DNGK. Die Rahmenbedingungen für persönliches Empowerment müssten in den Einrichtungen geschaffen werden, sagte auch DNGK-Vorsitzende Corinna Schäfer. Dazu zähle eine ausreichende Aufklärung, das Mitspracherecht in der medizinischen Entscheidungsfindung und die Autonomie des Patienten über seine eigene Gesundheit.
Die Stärkung von Gesundheitskompetenz ist in Deutschland noch ein relativ neues Feld. Das DNGfK hat dieses Feld aber schon vor zehn Jahren entdeckt und Strategien und Standards zur Bewertung und Förderung entwickelt. Eins der bekanntesten Instrumente ist das von der WHO entwickelte und bereits seit vielen Jahren in der Praxis eingesetzte Standardset zur Gesundheitsförderung, das aktuell überarbeitet wird. Einen ersten Einblick gab Dr. Oliver Gröne, der auch für die Entwicklung des originalen WHO-Standardsets verantwortlich war: „Neu ist auf der einen Seite ein stärkerer Fokus auf die Themen Tabak- und Alkoholkonsum, Ernährung und Bewegung und damit auf die gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen der Bevölkerung, andererseits die Berücksichtigung eines umfassenderen Rahmenkonzepts für Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz.“
Die Wirksamkeit der Standards in der Praxis werde durch Arbeitsgruppen im internationalen HPH-Netzwerk überprüft. „Ein gutes Beispiel für die Verknüpfung individueller und organisationaler Gesundheitskompetenz ist die Rauchentwöhnung eines Patienten vor einem operativen Eingriff, der die Wahrscheinlichkeit einer Wiederaufnahme nach der OP senkt“, berichtete Gröne. Doch obwohl die Wirksamkeit dieser und anderer Maßnahmen belegt sei, würden sie bislang noch nicht ausreichend umgesetzt. Zum einen fehlten dazu entsprechende Anreizstrukturen für die Einrichtungen, zum anderen sprach sich Gröne dafür aus, solche Ansätze auch besser in das bestehende Qualitätsmanagement zu integrieren.
Einblicke in das Seminar
Fotos: DNGfK
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